Es ist ganz still im Raum, als Fokhrul den Vertreter:innen der Presse und des Programms „Hand in Hand“ erzählt, wie er als 14jähriger Vollwaise aus seinem Heimatland Myanmar geflohen ist und 2 Jahre später per Zufall in Bielefeld ankam. Sein Überlebenswille, seine Neugier und seine Bereitschaft, auf Menschen zuzugehen haben ihn zu „Hand in Hand“ geführt, wo er am Sprachunterricht teilnehmen, berufsorientierende Veranstaltungen besuchen und zahlreiche gemeinsame Freizeitunternehmungen konnte. Von besonderer Bedeutung aber waren die Gespräche mit seinem Paten Andreas, der ihm so viele seiner Fragen beantworten konnte.
Nichts hat sie verstanden, sagt Crase, als sie vor sechs Jahren mit ihren beiden Geschwistern und ihrer Mutter aus Syrien zum Vater nach Deutschland kam. Ihre Patin Sabine konnte ihr dabei helfen, Struktur in all die Gedanken in ihrem Kopf zu bekommen, den Dschungel der deutschen Bürokratie zu verstehen und eine Wunschausbildung als Bürokauffrau zu beginnen.
Crase und Fokhrul sind 2 von 7 jungen Menschen, die jüngst aus dem Programm „Hand in Hand“ verabschiedet wurden. Neben den wertvollen Erfahrungen, die sie in dieser Zeit machen konnten, wird es die enge Beziehung zu ihren Paten sein, die bleibt. Und die Erfahrung „angekommen zu sein“ ohne die eigene Identität aufgeben zu müssen.
Gemeinsam mit den Pat:inen sind wir dankbar, dass wir euch kennenlernen und Stück auf ihrem Weg begleiten durften. Ein gutes Miteinander kann gelingen, wenn die Offenheit besteht, zuzuhören, aufeinander zu zugehen, sich die Hand zu reichen.
Es tut gut, bei den aktuellen politischen Diskussionen und Auseinandersetzungen in unserer Gesellschaft als Stiftung positive Beispiele gelungener Integration aufzeigen zu können.
